VEREINSGESCHICHTE

Gründungssitzung: 14. Juli 1902

Anwesend: Welke, Kehr, Lange, Schmitz.

 

Beschluss: Gründung eines Vereins für Aquarien- und Terrarienkunde.

So lautet das Protokoll, im Original natürlich in gestochenem Sütterlin, in unserem inzwischen leider nicht mehr auffindbaren ersten Buch über die ersten Niederschriften der Versammlungen der Vereinsmitglieder.

Am 21. Juli 1902 wurde dieser Beschluss in die Tat umgesetzt.

Die Mitglieder erstellten eine erste Vereinssatzung nach einer Vorlage des Nymphae – alba Berlin. Der Name lautete „Verein für Aquarien- und Terrarienkunde“, und der Monatsbeitrag wurde auf 0,50    Pf. festgesetzt.

Der erste Vorsitzende war Hans Welke, Wilhelmstraße 4 und als Schriftführer wurde Reinhard Kehr, Stiftstraße 13, gewählt. Die Versammlungen wurden 14tägig in der „Restauration Hammacher, Annenstraße“ durchgeführt.

Wie in den folgenden Protokollen vermerkt ist, wuchs die Mitgliederzahl des Vereines in kurzer Zahl erheblich an.

Die nunmehr 100jährige Geschichte des Vereines ist von dem Streben nach den in der Satzung formulierten Zielen geprägt:

„.... die Verbreitung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse im allgemeinen, insbesondere das Studium und die Pflege der Lebewesen in Aquarien und Terrarien. Der Verein bezweckt ferner die Förderung des Schutzes der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt.

Zweck des Vereines ist endlich, die kameradschaftlichen Beziehungen der Mitglieder untereinander zu pflegen.“ Der Geist dieses Zitates aus der Satzung vom 05. März 1927 ist heute noch so gültig, wie er damals weitsichtig war.

Wie engagiert der Verein seine satzungsgemäßen Ziele verfolgte, zeigen einige, aus der Vielzahl der in den Protokollen aufgezeichneten ausgewählten Aktivitäten unserer Altvorderen:

 

1906 wurde eine Kommission für Schulaquarien berufen.

1909 - Dortmunder Schulen wurden 120 Schulaquarien geschenkt.

1912 - Der Verein richtet im Naturwissenschaftlichen Museum eine große Aquarienanlage ein und schenkt diese der Stadt.

Die Protokollbücher sind gespickt von der Beschreibung ähnlicher Geschichten, aus denen Anspruch und Geist der damaligen Vereinsmitglieder, vielleicht stellvertretend für den Geist von Teilen der Gesellschaft damals überhaupt, deutlich wird.

Die Pflege und Haltung von Fischen war damals natürlich weitaus aufwendiger als heute. Da gab es keinen Regelheizer, eine automatische Luftmaschine war ein Aggregat, das sich nur gut betuchte Aquarienfreunde erlauben konnten und an Zeitschaltuhr

oder Trockenfutter in der heute bekannten Form war nicht zudenken.

Allerdings war die Beschaffung von Lebendfutter einfacher. Der damalige Aquarianer fand stadtnah Tümpel, aus denen er mit einem mehr oder weniger feinmaschigen Netz Wasserflöhe, Mückenlarven usw. „keschern“ konnte.

Mit Zunahme der Einwohnerzahlen und Ausweitung der Industrieproduktion in Dortmund wurden durch die Ausdehnung der Bautätigkeiten jedoch Feuchtgebiete immer weiter zurückgedrängt.

In dieser Zeit gelang es den damaligen Tritonen, insbesondere mit Hilfe des später langjährigen Vorsitzenden Erich Jahnke,

ab 1926 ein 2850 qm großes sumpfähnliches, damals wertloses Gebiet für die Anlage von Futtertümpeln von der Stadt Dortmund

zu pachten. Das ist das heutige Vereinsgelände des Triton.

Aus einer zunächst gegen Regen gebauten Remise wurden zunehmend ein Versammlungsraum und im weitern Verlaufe der Zeit

ein Aquarienhaus und weitere dazugehörende Anlagen so, wie sie sich heute zeigen.

Für die weitgehend naturnah gestaltete Anlage erhielt der Triton im Jahre 1986 den Umweltpreis der Stadt Dortmund.

 

Wer in den Protokollbüchern des Triton oder in alten Aquarienzeitschriften blättert, findet oft nicht nur interessante Begebenheiten

zu lesen, sondern auch regelrecht spannend dargestellte Entwicklungen, Empfehlungen und Forschungsprojekte, aber auch eine Vielzahl von weiteren Einzelheiten der Vereinsgeschichte des Triton, die es wert sind, erforscht zu werden.


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